
Jonas Liebing/Cindy Bellamy (Hg.)
Grotius lesen | Grotius lehren
De Iure Belli ac Pacis und seine Rezeption in Halle
Katalog zur Ausstellung „Grotius lesen | Grotius lehren“ im Interdisziplinären Zentrum zur Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
Fachbuch
100 S., Br., 140 × 210 mm, s/w-Abb.
ISBN 978-3-68948-086-8
ET: September 2025
Der Niederländer Hugo Grotius (1583–1645) war Jurist, Politiker, Theologe und Dichter; mit seinem vor 400 Jahren erschienenen Hauptwerk „De Jure Belli ac Pacis“ übte er einen wesentlichen und langewährenden Einfluss auf die Völkerrechtswissenschaft aus. Die Ausstellung „Grotius lesen | Grotius lehren. De iure belli ac pacis und seine Rezeption in Halle“ widmet sich der Wahrnehmung von Hugo Grotius’ juristischem Hauptwerk im akademischen, institutionellen und kulturellen Kontext der Stadt Halle, insbesondere an der 1694 gegründeten Friedrichs-Universität.
Der Anlass für diese Ausstellung ist die internationale Tagung „Teaching Hugo Grotius. The Academic Reception of De iure belli ac pacis in the Seventeenth and Eighteenth Centuries“, die vom 9. bis 11. Oktober 2025 am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stattfindet. Während die Tagung einen systematisch-vergleichenden Blick auf die akademische Rezeption von Grotius im 17. und 18. Jahrhundert wirft, richtet sich der Fokus der Ausstellung auf die lokale Perspektive: Wie wurde Grotius in Halle gelesen, interpretiert, gelehrt und in unterschiedlichen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontexten weitergetragen? Indem die Ausstellung auch zeigt, dass Hugo Grotius – zeitenthoben und zeitgebunden zugleich – in der kulturellen Imagination der Niederlande noch immer eine Rolle spielt, weist die Ausstellung mit einer Abteilung über das 17. und 18. Jahrhundert hinaus.
Der begleitende, gut bebilderte Katalog enthält neben Einzelbeiträgen die Auflistung der Ausstellungsobjekte und ein Verzeichnis der Ausgaben von „De Iure Belli ac Pacis“ in Halle.
Jonas Liebing studierte Geschichte und Philosophie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Bachelor). Im Anschluss begann er dort ein Masterstudium der Kulturen der Aufklärung. Er ist seit 2022 als wissenschaftliche Hilfskraft im Interdisziplinären Zentrum zur Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) tätig.
Cindy Bellamy studierte Philosophie und Geschichte in Sydney und Kopenhagen. Derzeit durchläuft sie den Masterstudiengang Seltene Bücher und Digitale Geisteswissenschaften in Besançon/Frankreich. In diesem Rahmen absolvierte sie ein Forschungspraktikum am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Inhalt
Vorwort…7
Mark Somos: Tracing Grotius – A Material History of De Iure Belli ac Pacis (1625–1650) in Halle…12
Brigitte Klosterberg/Frank Grunert: Grotius lernen. Zu den Marginalien Carl Hildebrand von Cansteins in einer Ausgabe von De iure belli ac pacis aus der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen…20
Gábor Gángó: Christliches Naturrecht mit Grotius – Johann Christian von Boineburg und sein Kreis…36
Cindy Bellamy: Tabulae of Hugo Grotius’s De iure belli ac pacis…48
Jonas Liebing: „Einer derer gelehrtesten und berühmtesten Männer“. Hugo Grotius in Nachschlagewerken des 18. Jahrhunderts…59
Frank Grunert: Grotius als Held…72
Cindy Bellamy: Finding Grotius – Corpus Survey of Hugo Grotius’s De Iure Belli ac Pacis in and around Halle…82
Anhang
Ausgaben von De Iure Belli ac Pacis in Halle…93
Personenregister…99